Erwachsenenbildungsfahrt zum Thema Wasser

Wasser mit all seiner Kraft ist das Thema der EuRegio-Erwachsenenbildungsfahrten in diesem Jahr. Die erste Fahrt Ende April bot den Teilnehmenden nicht nur Einblicke in die Ausstellung des Wasserspiegels auf dem Mönchsberg in Salzburg, sondern auch die Möglichkeit, sich mit den Herausforderungen und der Resilienz der Stadt Freilassing beim Jahrhunderthochwasser 2013 auseinanderzusetzen. Aus dem Land Salzburg und dem Berchtesgadener Land trafen sich dazu interessierte Frauen und Männer. 

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg hinauf auf den Mönchsberg, um das Museum WasserSpiegel zu besuchen. Neben Einblicken in die Technik gab es bei der sachkundigen Führung viele geschichtliche Informationen und spannende Fakten über das Trinkwasser. Die Bedeutung des Wassers für Mensch und Umwelt wurde beleuchtet und auch ein wenig von dem erfrischenden Wasser gekostet. „Es besticht durch seine Naturbelassenheit, da keinerlei chemische Zusätze oder Manipulationen den Geschmack beeinträchtigen. Es erfrischt jung und Alt, ist ein Jungbrunnen der Geist und Körper gesund erhält“, ist im Museum zu lesen und die Gruppe fand keinen Grund zu widersprechen. Nach der informativen Museumsbesichtigung begab sich die Gruppe angeregt miteinander plaudernd auf den Weg über den Mönchsberg und konnte die malerische Aussicht über Salzburg genießen. 

Nach dem informativen Besuch des Museums, das Teil des Hochbehälters Mönchsberg ist, ging es bei der Bildungsfahrt weiter nach Bayern. Am Nachmittag gab es Einblicke in die Bewältigung des Jahrhunderthochwassers, das die Stadt Freilassing im Jahr 2013 heimsuchte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gasthof Zollhäusl wurden die Teilnehmenden vom Ersten Bürgermeister der Stadt Freilassing, Markus Hiebl, Richard Heinz, dem technischen Leiter Planung beim Wasserwirtschaftsamt Traunstein und Feuerwehrkommandant Rochus Häuslmann begrüßt. Bei einer gemeinsamen Besichtigung der Verbauungen, die nach dem Hochwasser entstanden, wurden Einblicke in die technischen Überlegungen, die hinter den Anlagen stecken gegeben und die Ereignisse von 2013 kurz dargestellt.

Das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2013 brachte über Freilassing das größte Ausmaß an Verwüstung der Nachkriegszeit. So hörte die Gruppe von den dramatischen Ereignissen am 2. Juni 2013, als das braungefärbte Wasser breit über die Straßen strömte und große Teile der Stadt überflutete. Feuerwehren und Hilfsorganisationen waren im Einsatz, um Menschen aus ihren Häusern zu retten und die Verwüstung einzudämmen.

Die Teilnehmenden der Bildungsfahrt konnten sich die langfristigen Maßnahmen zum Hochwasserschutz, die seitdem umgesetzt wurden, ansehen. Darunter der Bau von Hochwasserschutzdeichen und die Verbesserung der Infrastruktur. Besonders beeindruckend waren die Schilderungen von der schnellen und effektiven Zusammenarbeit verschiedener Behörden und Organisationen, die es ermöglichte, die Stadt vor zukünftigen Überschwemmungen zu schützen.

Wie hier die Bedingungen auf beiden Seiten des Grenzflusses bedacht wurden, war für die Teilnehmenden von besonderer Bedeutung, hatten sie sich doch für die Teilnahme an einem EuRegio-Projekt entschieden. Die Fachmänner konnten hier beruhigen und die gute Abstimmung zwischen den Nachbarländern erläutern. 

Über das Engagement der Einsatzkräfte, der Ehrenamtlichen und Behördenmitarbeiter während und auch beim Aufarbeiten der Katastrophe wusste Bürgermeister Hiebl nur das Beste zu berichten. So hatten die Teilnehmenden beim Einstieg in den Bus, der alle wieder zurückbrachte, noch die Worte des Ersten Bürgermeisters der Stadt Freilassing im Ohr: „Zusammenhalt ist eine unserer Stärken – das sollten wir uns beibehalten“. 

Die EUREGIO-Bildungsfahrt war ein über INTERREG Bayern-Österreich gefördertes EUREGIO-Projekt und wurde von der Volkshochschule Rupertiwinkel in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Berchtesgadener Land und dem Salzburger Bildungswerk durchgeführt.

Eine zweite Fahrt, die das Thema Wasser aus wirtschaftlicher und energetischer Sicht betrachtet, findet am Dienstag, 15. Oktober statt. Sie beinhaltet neben vielen Möglichkeiten zum Austausch eine Besichtigung Adelholzener Mineralwasserproduktion sowie eines Kleinwasserkraftwerks in Salzburg.